Addieren und subtrahieren, multiplizieren und dividieren – es sind vor allem die Grundrechenarten, an denen Kinder mit Dyskalkulie scheitern. Ihnen fehlt die Vorstellung für Zahlen, für Mengen, fürs Abschätzen, fürs Überschlagen. In den Mathematikstunden kommen sie auf keinen grünen Zweig, auch wenn sie sonst passable Schüler sind. Bei einer solchen Rechenstörung oder Dyskalkulie sprechen Experten deshalb von einer Teilleistungsstörung.
Die Rechenstörung kann die schulische und psychische Entwicklung der Kinder massiv beeinträchtigen. Sie haben Angst vor der Schule, fürchten sich vor dem Versagen, davor, dass sie vor der Klasse bloßgestellt werden. Wo es geht, behelfen sie sich mit Vermeidungsstrategien. Sie entwickeln ein negatives Selbstbild, lassen in der Schule schließlich auch das verkümmern, was sie können. Spätestens, wenn der Übertritt auf eine weiterführende Schule ansteht, verbaut das Versagen in Mathematik den Kindern meist die Bildungschancen. Und selbst auf den Mittelschulen, auf denen sie dann landen, ist der Abschluss bedroht – wenn die Betroffenen von einer Sechs in Mathe nicht herunterkommen.
Legasthenie ist eine ausgeprägte Lernstörung in den Bereichen Lesen und Rechtschreiben. Betroffene Kinder können in einem Satz die selben Wörter unterschiedlich schreiben. Jungen sind dreimal häufiger als Mädchen betroffen.
Bei überdurchschnittlich begabten Kindern wird eine LRS oft erst spät festgestellt, da sie ihre Schwäche sehr gut durch ihre anderen Fähigkeiten kompensieren können. Die Ursachen von Legasthenie sind noch nicht völlig geklärt. Genetische Faktoren scheinen mit verantwortlich zu sein. Untersuchungen haben ergeben, dass Kinder mit Legasthenie Störungen bei der Verarbeitung von Bildern und Tönen durch das Gehirn haben. Durch eine gezielte und frühe Förderung lassen sich die Schwierigkeiten jedoch deutlich verbessern.
LRS ist die Abkürzung für Lese-Rechtschreib-Schwäche. Diese können in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Probleme beim Lesen und Schreiben treten gleichzeitig auf. Nicht selten fällt es den Betroffenen schwer, die Anforderungen der Regelschule im Unterricht und bei den Hausaufgaben zu erfüllen. Aber wie können Eltern erkennen, ob ihr Kind an LRS oder Legasthenie leidet? Gerade während des ersten Schuljahres darf ein Kind doch noch viele Fehler machen, oder? Ein großes Problem ist, dass die Anzeichen für eine LRS sehr vielfältig sein können und mögliche Symptome einer LRS nicht immer klar als solche zu erkennen sind.
Definition der Weltgesundheitsorganisation
Eine „umschriebene Lese-Rechtschreibstörung“ (LRS) liegt laut dem internationalen Klassifikationsschema ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor, wenn anhaltende und eindeutige Schwächen im Bereich der Lese- und Rechtschreibung NICHT auf folgende Kriterien zurückgeführt werden können:
Begrifflichkeiten und Abgrenzung zur Lese-Rechtschreib-Schwäche
Fachleute, Ärztinnen und Ärzte sowie manche Bundesländer (als Gesetzgeber der Legasthenie-Erlasse) unterscheiden zwischen den Begriffen der Lese- und Rechtschreibstörung und der Lese-Rechtschreibschwäche. Die Grundlage für diese Differenzierung ist jedoch nicht einheitlich und stiftet häufig Verwirrung. Kein Wunder also, dass die Begriffe Legasthenie, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten, Lese-Rechtschreibstörung oder kurz LRS für viele Menschen die gleiche Bedeutung haben und somit häufig auch synonym verwendet werden.
Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.
Eine Ernährungsberatung vermittelt Informationen über ernährungsphysiologische, biochemische und allergologische Zusammenhänge der Ernährung und beinhaltet Beratung zur Lebensmittelstruktur, deren Herstellungsprozessen und gegebenenfalls auch zu Themen wie Essverhalten, Lebensführung, Körperbewusstsein und Sport.
Ernährungsberatung wird in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen gemäß § 20 SGB V bezuschusst. Demnach sind für die Ernährungsberatung verschiedene Berufsgruppen qualifiziert, wie z. B. Diätassistentinnen/ Diätassistenten.
Die Begriffe Ernährungsberater*in bzw. Ernährungstherapeut*in genießen keinen gesetzlichen Schutz und können daher allgemeingebräuchlich von jeder Person verwendet werden. Zur Absicherung einer qualifizierten Beratung zertifizieren die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und der Berufsverband Oecotrophologie ausgebildete Ernährungsberater (Ernährungsberater/DGE bzw. Ernährungsberater VDOE). Allerdings dürfen in der Primärprävention auch Personen tätig werden, die über institutsinterne/private Abschlüsse bzw. Ausbildungen zum Ernährungsberater verfügen.
Familientherapie ist ein psychologisches Verfahren für Familien, bei dem die Familie als soziales System im Zentrum der psychologischen Intervention steht. In der Familientherapie werden positive Veränderungen der Beziehungen zwischen den Mitgliedern von Familien angestrebt. Dabei wird betont, dass die Qualität der Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern sowie die Entwicklung von Verständnis und Empathie füreinander ein wesentlicher Faktor für das Funktionieren des familiären Systems und das Wohlergehen der Familienmitglieder ist.
Rein beratende Ansätze legen den Schwerpunkt zumeist auf die Aktivierung und Stärkung der Ressourcen der Familie, die zur selbständigen Lösung der familiären Probleme verfügbar sind. Die Berater geben Hinweise, Anregungen und versuchen gemeinsam mit der Familie Lösungswege und Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Anbieter von Familientherapie sind Psychotherapeuten, Psychologen sowie Fachkräfte aus anderen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. Familienberatung wird auch von institutionellen Trägern angeboten. Aufgrund des Kinder- und Jugendhilfegesetzes sind in Deutschland „Erziehungsberatungsstellen“ eingerichtet worden. Auch „Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen“ bieten Familienberatung an.
Kidstime bietet einen geschützten Rahmen, in dem sich Familien in offener Atmosphäre zu den Themen psychischer Erkrankungen austauschen können. Kidstime nutzt die Möglichkeiten der Multifamilientherapie und unterstützt Austausch innerhalb der Familien, zwischen unterschiedlichen Familien und generationenübergreifend – nicht zuletzt machen die Teilnehmenden die Erfahrung „in einem Boot zu sitzen“ und finden oftmals Wege aus schambesetzter Isolation.
Kidstime bietet neben der Psychoedukation und einem Austausch in der Gruppe vielfältige kreative Ausdrucksmöglichkeiten, insbesondere im Theater- und Rollenspiel zu selbst entwickelten Themen entlang des roten Fadens der elterlichen psychischen Erkrankung. Erfrischungen, Snacks und gemeinsames Pizza-Essen sind ebenfalls im Programm.
Wir versprechen Vertraulichkeit. Sie und Ihre Kinder entscheiden, ob und mit wem von unserem Team Sie über Ihre Themen sprechen möchten. Die Bedürfnisse Ihres Kindes stehen für uns im Mittelpunkt. Sorgen zum Thema Kindeswohl nehmen wir sehr ernst und suchen in diesem Fall das direkte Gespräch mit Ihnen. Natürlich dürfen Sie Fachkräfte Ihres Vertrauens mitbringen, um den Einstieg in die Gruppe zu erleichtern.
Die Trägerschaft der KIDSTIME-Workshops liegt bei der Heidekreis-Klinikum gGmbH und KIDSTIME Deutschland e. V. und wird vom Landkreis Heidekreis finanziert.
Wann und Wo findet KIDSTIME statt? An wen kann ich mich wenden?
Südkreis: Die KIDSTIME-Workshops finden an jedem ersten Freitag im Monat, in der Zeit von 16.00 Uhr bis ca. 18.45 Uhr, im Bewegunsgraum der Lebenshilfe Walsrode e. V., Raum Nr. 102, Von-Stolzenberg-Str. 11, 29664 Walsorde statt.
Für Fragen oder Ihre Anmeldung für den Südkreis wenden Sie sich gern an Frau Alicja Sroda (Kontakt siehe unten).
Nordkreis: Die KIDSTIME-Workshops finden an jedem zweiten Freitag im Monat, in der Zeit von 16.00 Uhr bis ca. 18.45 Uhr, in der Tagesstätte der AWO Trialog, Winsender Str. 34 f, 29614 Soltau statt.
Für Fragen und Anmeldungen für den Nordkreis wenden Sie sich gern an Frau Nadine Deede (Kontakt siehe unten).
Logopäden und Logopädinnen arbeiten an den fünf zentralen Störungsbereichen Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörstörungen. Dabei werden Maßnahmen zur Prävention, Früherkennung, Beratung, Frühförderung, Therapie und Rehabilitation sowohl mit Kindern und Jugendlichen, als auch mit Erwachsenen durchgeführt.
Weitere wichtige Aufnahmen übernehmen Logopäden und Logopädinnen im Bildungsbereich, z.B. frühkindliche Sprachförderung, Beratung und Fortbildung von Eltern, Erzieherinnen/ Erziehern und Lehrerinnen/ Lehrern oder in der Therapie von Lese- und Rechtschreibstörungen.
Musiktherapie ist der gezielte Einsatz von Musik im Rahmen der therapeutischen Beziehung zur Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit.
In der Spieltherapie unterstützt die Therapeutin/ der Therapeut das Kind darin, seine Schwierigkeiten und Probleme auszudrücken und sie besser lösen zu können. Zum anderen hilft Spieltherapie Kindern, schwierige oder neue Lebensereignisse besser zu verstehen und mit ihnen umzugehen, z. B. wenn ein nahestehender Mensch gestorben ist, die Eltern sich getrennt haben oder ein Geschwisterkind geboren wird.
Das Ziel der Osteopathie ist die Wiederherstellung der Harmonie des Gesamtorganismus und seiner Selbstheilungskräfte. Fern von jedem Mystizismus basiert sie auf der äußerst präzisen Kenntnis von Anatomie, Physiologie, Pathologie, Biomechanik und Embryologie.
Die osteopathische Behandlung von Kindern ist eine Spezialdisziplin der Osteopathie. Säuglinge und Jugendliche sind noch mitten in der körperlichen Entwicklung. Muskeln, Gewebe und Knochen wachsen und verändern sich. Sie unterscheiden sich teilweise erheblich von denen Erwachsener. Kinderosteopathie wird oft bei Kleinkindern und Säuglingen mit Blähungen und Bauchschmerzen angewandt. Ebenso suchen Eltern mit Schreibabys den Weg zum Kinderosteopathen. Behandelt werden auch Kinder mit Konzentrationsstörungen, unruhige Kinder oder Heranwachsende mit Wachstumsstörungen. Der Wirkungsbereich von Kinderosteopathen ist vielfältig. Daher benötigen diese umfassende Kenntnisse über die Entwicklung und das Wachstum von Kindern.
Paartherapie und Eheberatung sind Angebote für Menschen mit Beziehungsproblemen. In diesem Zusammenhang hat der Krankheitsbegriff aus dem medizinischen Bezugsrahmen untergeordnete Bedeutung. Die Grenzen zwischen Paartherapie und Eheberatung sind fließend. In Deutschland sind beide Tätigkeiten als nichtheilkundliche psychologische Tätigkeiten rechtlich nicht separiert. Methodisch ist die Paartherapie beim Therapeuten jedoch oft tiefergehend und längerfristig angelegt, als dies bei der reinen Eheberatung, etwa in einer Beratungsstelle, der Fall ist. Wesentliches Ziel von Beratung ist es, Einzelne, Paare und Familien zu befähigen, ihre Konflikte zu verarbeiten und ein höheres Maß an persönlicher Entfaltungs-, Beziehungs- und Partnerschaftsfähigkeit zu erreichen, und zwar unabhängig von der konkreten Ausgestaltung der jeweiligen Partnerschaft.
Als Paartherapeutin/ Paartherapeut oder Eheberaterin/ Eheberater sind vor allem Psychologinnen/ Psychologen, Sozialpädagoginnen/ Sozialpädagogen und Seelsorgerinnen /Seelsorger tätig. Angestrebt wird, dass bei Ehekrisen möglichst beide Partner/ Partnerinnen einbezogen werden. Allerdings kann auch die individualpsychologische Arbeit ein Teil des paartherapeutischen Prozesses sein.
Unter dem Oberbegriff Physiotherapie findet sich einerseits die Krankengymnastik, die dem Physiotherapeuten vorbehalten ist sowie andererseits die physikalische Therapie, also das Berufsfeld, in dem Physiotherapeutinnen/ Psychotherapeuten und Masseurinnen/ Masseure gleichberechtigt nebeneinander tätig werden. Die physikalische Therapie ihrerseits untergliedert sich in die Bereiche Massagen, Elektrotherapie, Hydrotherapie sowie Thermotherapie.
Die Physiotherapie nutzt als natürliches Heilverfahren die passive – z.B. durch die Therapeutin/ den Therapeuten geführte – und die aktive, selbstständig ausgeführte Bewegung des Menschen sowie den Einsatz physikalischer Maßnahmen zur Heilung und Vorbeugung von Erkrankungen. Diese findet Anwendung in vielfältigen Bereichen von Prävention, Therapie und Rehabilitation sowohl in der ambulanten Versorgung als auch in teilstationären und stationären Einrichtungen. Damit ist die Physiotherapie eine Alternative oder sinnvolle Ergänzung zur medikamentösen oder operativen Therapie.
Psychologische Beratung hilft Ratsuchenden bei Problemen mit sich selbst,
Psychologische Beratung wirkt
Psychologische Beratung wird i. d. R. in Beratungsstellen angeboten, die die Gewähr für ein multiprofessionelles Team von Beraterinnen/ Beratern, regelmäßige Fortbildung der Beraterinnen/ Berater und eine kontinuierliche Qualitätssicherung bieten. Daneben wird psychologische Beratung auch in freien Praxen angeboten.
Von der psychologischen Beratung ist die Psychotherapie zu unterscheiden, die bei der Heilung oder Linderung psychischer Beschwerden von Krankheitswert hilft; Psychotherapie ist damit eine Tätigkeit im Rahmen der Heilkunde. Psychologische Beratung hat ihre rechtliche Grundlage im Art. 6 Grundgesetz und wird durch zahlreiche Gesetze näher geregelt (z. B. Kinder- und Jugendhilfegesetz und Schwangeren- und Familienhilfegesetz).
In einer Psychotherapie werden psychische Erkrankungen und ihre Begleiterscheinungen durch Gespräche und Übungen mit einer Psychotherapeutin/ einem Psychotherapeuten behandelt. Das konkrete Therapieziel wird vorher gemeinsam festgelegt.