In unserem Gesundheitssystem haben Krankenhäuser die Aufgabe, die stationäre Versorgung flächendeckend und in hoher Qualität sicherzustellen. Neben den Krankenhäusern kann eine stationäre Unterbringung mit Unterkunft und Verpflegung auch in Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen erfolgen.
Damit nach einem Krankenhausaufenthalt eine zielgerichtete Anschlussversorgung erfolgen kann, sind Krankenhäuser verpflichtet, Patientinnen/ Patienten ein sogenanntes Entlassmanagement anzubieten. Hierfür wird der patientenindividuelle Bedarf für die Anschlussversorgung möglichst frühzeitig erfasst und ein Entlassplan aufgestellt. Hierdurch soll ein nahtloser Übergang von der Krankenhausbehandlung in die ambulante Versorgung, zur Rehabilitation oder Pflege gewährleistet werden.
Die Heidekreis-Klinikum gGmbH ist mit ihren beiden Standorten Soltau und Walsrode, ihren 399 Betten und knapp 1.100 Mitarbeiterinnen/ Mitarbeitern Teil des Gesundheitsnetzwerkes Heidekreis. Als starker regionaler Partner für Ihre Gesundheit ermöglicht Ihnen das Heidekreis-Klinikum neben einer umfassenden Grund- und Regelversorgung auch die Behandlung der wichtigsten Erkrankungen aus dem Bereich der Schwerpunktversorgung. Hierfür sind beide Standorte entsprechend spezialisiert.
Von der Geburt bis zum Erwachsenwerden – Kinder- und Jugendärzte begleiten ihre kleinen Patientinnen und Patienten während entscheidender Phasen des Heranwachsens. Dabei kennen die Ärztinnen/ Ärzte die Besonderheiten der körperlichen, seelischen und sozialen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
Für einen Besuch in der Kinderarztpraxis kann es verschiedene Gründe geben:
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie behandelt junge Patientinnen/ Patienten vom Schuleintrittsalter bis zur Volljährigkeit. Dabei ist die enge Zusammenarbeit mit den Eltern oder anderen Bezugspersonen besonders wichtig. Das Behandlungsangebot umfasst alle seelischen Erkrankungen, die bei Kindern und Jugendlichen auftreten können.
Ihre Ansprechpartnerin in der kinder- und jugendpsychiatrischen Institutsambulanz Soltau ist Frau Jutta Brusis, Funktionsoberärztin.
Sekretariat: Frau Jasmin Gallmeyer
Anmeldung: Montag bis Donnerstag 8.00 bis 16.00 Uhr
Freitag 8.00 bis 13.00 Uhr
Tel. 05191/ 60 28700
Psychische Gesundheit versetzt den Menschen in die Lage, mit den alltäglichen Lebensbelastungen umgehen und sie gut bewältigen zu können. Sie wird entscheidend davon bestimmt, ob und inwieweit sich Belastungen und Herausforderungen auf der einen Seite und die Mittel und Ressourcen zu deren Bewältigung auf der anderen Seite im Gleichgewicht halten. Hierzu zählen zum Beispiel das persönliche „Rüstzeug“ wie die eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften sowie Rückhalt und Unterstützung beispielsweise durch Familie und Freunde.
Für Kinder ist die emotionale Bindung und positive Beziehung zumindest zu einem Elternteil oder zu einer zuverlässigen erwachsenen Bezugsperson von entscheidender Bedeutung für eine gesunde seelische Entwicklung und für psychische „Robustheit“, die sogenannte Resilienz.
Eine gesunde Ernährung, viel Bewegung und die Fähigkeit, mit Stress umzugehen, bilden wesentliche, sich wechselseitig beeinflussende Bausteine einer gesunden kindlichen Entwicklung. Bereits in den ersten Lebensjahren werden über Geschmacksgewohnheiten, Essverhalten und Bewegungsverhalten entscheidende Weichen für spätere Verhaltensweisen gestellt. Kinder orientieren sich in der Entwicklung von Gewohnheiten, Vorlieben, Abneigungen zunächst maßgeblich an ihren Eltern, den Geschwistern und den Menschen in ihrer direkten häuslichen Umgebung. Für Erwachsene ist Spielen meist nur ein unterhaltsamer Zeitvertreib – für ein Kind ist Spielen die „Hauptsache“.
Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren haben insgesamt gesehen den größten Bewegungsdrang. Heutzutage verbringen sie diesen Lebensabschnitt allerdings vor allem im Sitzen, in der Schule, bei den Hausaufgaben oder auch vor und mit elektronischen Medien. Dabei fördert das Spielen und Toben im Freien nachweislich die körperliche Entwicklung. Aber auch Sozial- und Sprachkompetenzen werden durch ausreichend Bewegung, Rollenspiele im Freien und die Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen durch gemeinsames Toben und Herumsausen begünstigt. Zudem kann auch die Familienatmosphäre entspannt werden. Wenn Kinder selbstbestimmt und eigenständig draußen Fahrradfahren oder Freunde zum Fußballspielen treffen, schafft das auch für Eltern Freiräume sich zu erholen oder anderen Tätigkeiten und Interessen nachzugehen.
Studien belegen deutlich, dass Kinder sich zu wenig bewegen. Langfristig kann diese Tatsache die Lebensqualität und Gesundheit Heranwachsender negativ beeinflussen. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Rückenprobleme nimmt mit steigendem Bewegungsmangel drastisch zu. Überlegen Sie gemeinsam, welche Sportarten oder Freizeitangebote es gibt, die Ihr Kind gerne mag, und probieren Sie sie aus. Wichtig: Es kommt auf den Spaß und nicht die Höchstleistung an. Kinder, die sich viel bewegen, können sich besser konzentrieren. Und: Sport im Team stärkt den Teamgeist und hilft Kindern und Jugendlichen, mit Niederlagen umzugehen.
Kleine Kinder verunglücken vor allem zu Hause. Doch auch ohne das Kind “in Watte zu packen”, können die meisten Unfälle verhindert werden. Ein prüfender Blick durch die Wohnung nutzt der ganzen Familie. Beleuchtung, Boden, Glas und Strom sind häufige Gefahrenquellen in Haushalt und Wohnung. Mit Achtsamkeit und oft nur wenigen Sicherheitsvorkehrungen lassen sich bereits viele Gefahrenpunkte wirkungsvoll entschärfen.
Gerade in den ersten Lebensjahren können Kinder besonders durch Unfälle gefährdet sein. Besonnenes Handeln und schnelle Hilfe kann in Unglücksfällen oft Schlimmeres verhüten. Oberstes Gebot bei allen Unfällen ist Ruhe und Besonnenheit – auch wenn es besonders beim eigenen Kind leichter gesagt als getan ist. Doch häufig können Sie bereits durch ein beruhigendes Einwirken auf das Kind dessen Zustand verbessern. Und: Je ruhiger Sie sind, desto besser bewältigen Sie die nachfolgenden Schritte.
Gemeinsam zu essen ist eine gute Gelegenheit, alle Familienmitglieder um einen Tisch zu versammeln. Natürlich hat jede Familie beim Essen ihre eigenen Vorlieben und Besonderheiten – von typischen Familiengerichten über bestimmte Umgangsweisen bei Tisch bis hin zum Familiengeschirr. Das alles zusammen macht die persönliche „Esskultur“ einer Familie aus, die ein Gefühl der Zugehörigkeit wie auch der Zusammengehörigkeit entstehen lässt. Sich regelmäßig mit der ganzen Familie am Esstisch zum Essen zu treffen, ist heute allerdings längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Berufstätigkeit der Eltern, Schulzeiten, Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen, Arztbesuche, Sportverein, Musikunterricht und vieles mehr schnüren den Familienalltag häufig in ein enges Zeitkorsett.
Doch allen Hindernissen zum Trotz: Versuchen Sie, so oft wie möglich gemeinsam zu essen – möglichst mit allen Familienmitgliedern. Idealerweise sollte sich die Familie mindestens einmal am Tag zu einer festen Uhrzeit treffen, um gemeinsam zu essen. Welche Mahlzeit dies ist, ist dabei nicht entscheidend; wichtig ist vielmehr, dass für das Familienessen genügend Zeit zur Verfügung steht.
Eltern können von Anfang an einiges dafür tun, dass sich die Zähne ihres Kindes gesund entwickeln und gesund bleiben.
Die Anwendung von Fluorid von Geburt an in entsprechender Menge kann das Kariesrisiko von Kindern erheblich verringern. Verschiedene Empfehlungen zur Fluoridanwendung bei Säuglingen und kleineren Kindern standen bisher nebeneinander und führten bei Beratungskräften und Eltern zu Unsicherheiten. Nun wurde ein neuer Beratungsstandard geschaffen – nach einem Prozess, den das Netzwerk Gesund ins Leben koordiniert hat. Vertreterinnen und Vertreter aller relevanten Fachgesellschaften und -gruppen haben diese Empfehlungen gemeinsam entwickelt.
Weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation – FGM) ist eine schwere Menschenrechtsverletzung und Ausdruck von Unterdrückung, Demütigung, Inbesitznahme und ökonomischer Verwertung von Mädchen und Frauen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert weibliche Genitalverstümmelung wie folgt: „FGM umfasst alle Praktiken, bei denen das äußere weibliche Genital teilweise oder vollständig entfernt wird sowie andere medizinisch nicht begründete Verletzungen am weiblichen Genital. “Weibliche Genitalverstümmelung ist die Manifestation eines frauenfeindlichen Systems, in dem Mädchen und Frauen nicht gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei sind, sondern dazu verpflichtet und gezwungen, ihrer Familie zu dienen”.
Ca. 25% der betroffenen Mädchen und Frauen sterben entweder während der Genitalverstümmelung oder an den Folgen. Weibliche Genitalverstümmelung wird in der Regel ohne Betäubung durchgeführt, sodass die Mädchen extreme Schmerzen erleiden und nach dem Eingriff meist hochgradig traumatisiert sind. Je nach Typ und Praktik sind verschiedene Komplikationen und Folgen verbreitet: wie z.B. Blutverlust, Infektionen (z.B. HIV/AIDS), Wucherungen, Fistelbildung, chronische Schmerzen, Schwierigkeiten beim Urinieren und Menstruieren, Inkontinenz, Unfruchtbarkeit, hohes Geburtsrisiko für Mutter und Kind und weitere gynäkologische Probleme. Zu den möglichen psychischen Folgen gehören unter anderem Angststörungen, Schlaflosigkeit, Posttraumatische Störungen, Konzentrationsschwäche, Depressionen und Traumata. Besonders die Infibulation (Zunähen nach der Beschneidung) hat schwerwiegende Konsequenzen, da das Abheilen der Wunde hier nur für kurze Zeit erwünscht ist und das Mädchen sowohl zu Beginn ihrer Ehe als auch bei und nach jeder Geburt “geöffnet“ wird und die Wunde neu verheilen muss.
Etwa 5 bis 10% aller Kinder leiden unter einer chronischen Erkrankung wie Asthma, Diabetes, Epilepsie. Eltern, Kindertagesstätten und Schulen, aber auch die Kinder selbst müssen lernen, mit der Krankheit umzugehen und Risiken zu vermeiden. Auch Spiel- und Klassenkameraden sollten „eingeweiht“ werden. Denn je besser alle Beteiligten informiert sind, desto leichter kann das kranke Kind auch in den Schul- und Kindergartenalltag integriert werden. Die Broschüre „Chronische Erkrankungen im Kindesalter“ von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung will Eltern, Erzieher*innen und Lehrer*innen deshalb Tipps in die Hand geben, die bei der Bewältigung des Alltags behilflich sind. Die Infoblätter zeigen so z. B., wie die Klasse und Schulfreunde praktische Mithilfe leisten können. Auch betroffene Kinder sollten lernen, über ihre Krankheit zu sprechen, damit ihre Umwelt auch besondere Verhaltensweisen und Vorsichtsmaßnahmen besser verstehen kann, wie z.B. regelmäßige Kontrolle des Blutzuckerspiegels, Einnahme von Medikamenten, Mitnahme eines Asthmasprays.
Klavierunterricht, Tennis, Ballett, Kindergeburtstag, Kunst AG und jeden Tag Hausaufgaben – manche Kinder haben einen Terminkalender, der mit dem eines Managers vergleichbar ist. Viele Termine müssen nicht unbedingt Stress bedeuten. Stress entsteht vor allem dann, wenn Termine mit Ängsten und Sorgen – z.B. durch zu hohe Anforderungen – zu tun haben. Bei Kindern lassen sich drei Quellen als Hauptursache für Stress nennen:
Symptome für Stress sind meist körperliche Beschwerden wie häufige Kopf- und Bauchschmerzen oder Einschlafstörungen. Manche Kinder werden auch lust- und antriebslos, können sich nicht konzentrieren oder haben keinen Appetit. Um Stresssituationen vorzubeugen, sollten Eltern ihren Kindern helfen, sich auf ihre Stärken zu besinnen. Dadurch lernt das Kind, mit Problemen umzugehen und sich von ihnen nicht so stark verunsichern zu lassen.
Nicht jeder Tag sollte verplant werden. Lassen Sie dem Kind mindestens zwei freie Nachmittage in der Woche, an denen es sich an einen ruhigen Ort zurückziehen kann, Zeit zum Spielen hat oder Verabredungen in eigener Regie treffen kann. Viele Kinder entspannen sich besonders gut nach ausgiebigem Toben und bei einer schönen Gute-Nacht-Geschichte. Eltern sollten als Vorbild dienen, um ihrem Kind zu zeigen, wie man Ruhe und Erholung einsetzt, um mit Anforderungen besser zurecht zu kommen.
Kidstime bietet einen geschützten Rahmen, in dem sich Familien in offener Atmosphäre zu den Themen psychischer Erkrankungen austauschen können. Kidstime nutzt die Möglichkeiten der Multifamilientherapie und unterstützt Austausch innerhalb der Familien, zwischen unterschiedlichen Familien und generationenübergreifend – nicht zuletzt machen die Teilnehmenden die Erfahrung „in einem Boot zu sitzen“ und finden oftmals Wege aus schambesetzter Isolation.
Kidstime bietet neben der Psychoedukation und einem Austausch in der Gruppe vielfältige kreative Ausdrucksmöglichkeiten, insbesondere im Theater- und Rollenspiel zu selbst entwickelten Themen entlang des roten Fadens der elterlichen psychischen Erkrankung. Erfrischungen, Snacks und gemeinsames Pizza-Essen sind ebenfalls im Programm.
Wir versprechen Vertraulichkeit. Sie und Ihre Kinder entscheiden, ob und mit wem von unserem Team Sie über Ihre Themen sprechen möchten. Die Bedürfnisse Ihres Kindes stehen für uns im Mittelpunkt. Sorgen zum Thema Kindeswohl nehmen wir sehr ernst und suchen in diesem Fall das direkte Gespräch mit Ihnen. Natürlich dürfen Sie Fachkräfte Ihres Vertrauens mitbringen, um den Einstieg in die Gruppe zu erleichtern.
Die Trägerschaft der KIDSTIME-Workshops liegt bei der Heidekreis-Klinikum gGmbH und KIDSTIME Deutschland e. V. und wird vom Landkreis Heidekreis finanziert.
Wann und Wo findet KIDSTIME statt? An wen kann ich mich wenden?
Südkreis: Die KIDSTIME-Workshops finden an jedem ersten Freitag im Monat, in der Zeit von 16.00 Uhr bis ca. 18.45 Uhr, im Bewegunsgraum der Lebenshilfe Walsrode e. V., Raum Nr. 102, Von-Stolzenberg-Str. 11, 29664 Walsorde statt.
Für Fragen oder Ihre Anmeldung für den Südkreis wenden Sie sich gern an Frau Alicja Sroda (Kontakt siehe unten).
Nordkreis: Die KIDSTIME-Workshops finden an jedem zweiten Freitag im Monat, in der Zeit von 16.00 Uhr bis ca. 18.45 Uhr, in der Tagesstätte der AWO Trialog, Winsender Str. 34 f, 29614 Soltau statt.
Für Fragen und Anmeldungen für den Nordkreis wenden Sie sich gern an Frau Nadine Deede (Kontakt siehe unten).